Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-1901-9214
Ziel Onkolytische Viren (OV) infizieren und töten Krebszellen und lösen eine antitumorale Immunantwort aus. Durch ihr Potenzial, die Immunresistenz von Tumoren zu durchbrechen, könnten OV eine zukünftige zusätzliche Behandlungsoption bei Patient*innen mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Karzinomen (HNC) sein. Wirkungsweise und Modifikationen der OV zur Behandlung von HNC werden erläutert, ebenso die Risiken bei der Anwendung. Ergebnisse präklinischer und klinischer Studien werden vorgestellt. Methoden Präklinische und klinische Studien zu OV und HNC wurden in der PubMed-Literaturdatenbank und internationalen Studienregistern analysiert. Untersuchungen zum onkolytischen Herpes-Simplex-Virus (HSV), Adenovirus, Vacciniavirus und Reovirus wurden ausgewählt. Ergebnisse In jüngsten präklinischen Studien wurde eine verstärkte Infektion und Abtötung von Tumorzellen durch OV mit Kapsid- und Genommodifikationen beschrieben. Die meisten klinischen Studien waren Phase-I/II-Studien. In Phase-III-Studien wurden nach Behandlung mit onkolytischem HSV, Adenoviren und Reoviren eine partielle Tumorregression und ein verlängertes Überleben beobachtet. In den meisten Studien wurden OV mit Radiochemotherapie oder Immuntherapie kombiniert. Schlussfolgerung In den vorliegenden Studien war die OV-Therapie zur Behandlung von Patient*innen mit HNC sicher, oft gut verträglich und zeigte vielversprechende Ergebnisse in Hinsicht auf Ansprechen und Überleben, insbesondere in Kombination mit einer Radiochemotherapie oder Checkpoint-Inhibitoren.
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