Detektion unerkannter myokardialer Infarzierungen bei asymptomatischen Patienten mit Diabetes mellitus durch kardiale Magnetresonanztomographie |
Diabetes und Niere – nach vielen Jahren der Stagnation endlich Neuigkeiten?ZusammenfassungÜber die letzten Jahrzehnte verbesserte sich die Inzidenz der terminalen Niereninsuffizienz („end-stage renal disease" [ESRD]) bei Patienten mit Typ-1-Diabetes deutlich, was auf eine bessere Einstellung der Glykämie und die Optimierung der medikamentösen Blutdruckeinstellung mit Verfügbarkeit der RAAS-Blockade (RAAS: Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) zurückzuführen ist. In der Diagnostik gibt es keine klinisch relevanten Weiterentwicklungen. Genetische Studien spielen weiterhin keine Rolle. Das Komplementsystem erlangt für das Verständnis der Pathogenese der diabetischen Spätkomplikationen zunehmend an Bedeutung, eine klinische Anwendung ist jedoch noch nicht abzusehen. Der SGLT-2-Hemmer (SGLT-2: „sodium dependent glucose transporter 2") Empagliflozin senkt die kardiovaskuläre Mortalität und verlangsamt die Progression der diabetischen Nephropathie. Die kardialen Wirkungen beruhen möglicherweise auf dem erhöhten Angebot von Ketonkörpern als kardialem Brennstoff; eine Erklärung über diuretische Effekte scheint wenig wahrscheinlich. Die günstigen renalen Auswirkungen sind möglichweise auf die Beseitigung der Hyperfiltration zurückzuführen. Für Canagliflozin und Dapagliflozin weisen die kardialen Daten auch aufgrund der Studienpopulationen aus CANVAS („canagliflozin cardiovascular assessment study") und DECLARE-TIMI 58 („multicenter trial to evaluate the effect of dapagliflozin on the incidence of cardiovascular events") tendenziell in die gleiche Richtung, erlauben aber keine Schlussfolgerungen hinsichtlich der diabetischen Nephropathie. Ein Klasseneffekt der SGLT-2-Hemmer ist wahrscheinlich, aber bisher nicht bewiesen. |
Metabolisches Syndrom, Inflammation und Typ-2-Diabetes |
Verbesserung der Insulinsensitivität mit Semaglutid bei Typ-2-Diabetes |
Subphänotypen des DiabetesZusammenfassungHintergrundDiabetes ist eine heterogene Erkrankung mit einer Vielzahl unterschiedlicher metabolischer Merkmale, welche einen unverzichtbaren prognostischen Wert für den Krankheitsverlauf haben können. Diese Erkenntnis lässt die traditionelle Taxonomie des Typ-1- und Typ-2-Diabetes hinterfragen und ermöglicht neue Ansätze, um Betroffene über spezifische metabolische Merkmale Subphänotypen der Erkrankung zuzuordnen. Ziel der ArbeitUnser Ziel ist es, die Relevanz von Subphänotypen des Diabetes in Verbindung mit unterschiedlichen Risikoprofilen für den Krankheitsverlauf und die zielgerichtete Behandlung vorzustellen. Material und MethodenInnovative Methoden werden eingesetzt, um Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes in Subgruppen zu kategorisieren sowie Unterschiede der diabetesbedingten Komplikationen und optimale therapeutische Ansätze zu identifizieren. Die mögliche klinische Relevanz neuer Diabetesuntergruppen wird mit Blick auf neue Studien beleuchtet. ErgebnissePatienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes können, basierend auf anthropometrischen und metabolischen Merkmalen, in Untergruppen klassifiziert werden, wobei das Alter bei Diagnosestellung, der Grad der Fettleibigkeit, die Kontrolle des Blutglukosespiegels, die Insulinsensitivität und die Betazellfunktion im Vordergrund stehen. Neue Daten lassen vermuten, dass Patienten aus verschiedenen Untergruppen besondere Risikoprofile für diabetesassoziierte Komplikationen aufweisen könnten. DiskussionPatienten mit Diabetes zeigen ein breites Spektrum an metabolischen Merkmalen, die eine Klassifikation in Subphänotypen erlauben. Die Relevanz einer Neuklassifizierung des Diabetes sowie der Prävention diabetesbedingter Komplikationen ist noch nicht hinreichend geklärt, sodass weitere Untersuchungen notwendig sind. |
Sarkopene Adipositas und InflammationZusammenfassungHintergrundDie Kombination aus Übergewicht/Adipositas und reduzierter Skelettmuskelmasse (Sarkopenie) führt zu einem prognostisch ungünstigen Phänotyp, der als sarkopene Adipositas bezeichnet wird. Ziel der ArbeitZiel dieser Arbeit ist, eine Übersicht über Diagnosekriterien der sarkopenen Adipositas, ihre klinischen Implikationen, die pathophysiologischen Ursachen mit besonderem Fokus auf der subklinischen Inflammation und den verfügbaren therapeutischen Optionen zu geben. ErgebnisseIn aktuellen Studien werden verschiedene Diagnosekriterien der sarkopenen Adipositas verwendet, was einen Vergleich zwischen den Arbeiten erschwert und in Prävalenzschätzungen von 2–48 % in verschiedenen Studienpopulationen resultiert. Nichtsdestotrotz scheint die sarkopene Adipositas einen Risikofaktor für erhöhte Morbidität und Mortalität darzustellen, wobei kardiometabolische Erkrankungen und funktionelle Einschränkungen am besten erforscht sind. Neben Lebensstil- und genetischen Faktoren werden altersassoziierte endokrine und neuromuskuläre Parameter diskutiert. Sowohl hohes Lebensalter als auch Adipositas führen zu einer subklinischen Inflammation, die über einen fatalen Feedbackmechanismus zum Muskelabbau und zur Zunahme der Fettmasse beiträgt. Hinsichtlich Therapieoptionen stehen derzeit kombinierte Ernährungs- und Bewegungsinterventionen im Vordergrund. SchlussfolgerungDie sarkopene Adipositas stellt einen klinisch relevanten Phänotyp dar, dessen Pathogenese aber nur z. T. verstanden ist, was Maßnahmen der Prävention und Therapie begrenzt. Neue Strategien zu Muskelaufbau und Fettreduktion sind daher dringend erforderlich, um gesundheitliche Beeinträchtigungen im höheren Lebensalter zu minimieren. |
Mitteilungen des BDI |
Metformin zur Prävention von Typ-2-Diabetes – Neue Langzeitergebnisse der Diabetes Prevention Program -Studie |
Omentin und kardiometabolisches RisikoZusammenfassungHintergrundAdipokine können zahlreiche Stoffwechselwege im Körper beeinflussen, weshalb die Charakterisierung dieser Peptidhormone im Fokus der gegenwärtigen Forschung steht. Ziel der ArbeitIn diesem Beitrag sollen eine Übersicht über den Forschungsstand zum Adipokin Omentin geliefert und eine Erläuterung gegeben werden, wie dieses Protein in Verbindung zu adipositasassoziierten Krankheiten steht. ErgebnisseDie Autoren zellulärer Studien und von Untersuchungen an Mausmodellen beschrieben Omentin als antiinflammatorisch, antiatherogen und insulinsensitivierend. Obwohl Querschnittstudien ergaben, dass höhere Omentinkonzentrationen inverse Korrelationen mit vielen kardiometabolischen Risikofaktoren aufweisen, wurden in prospektiven Analysen positive Assoziationen mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes und der Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen nachgewiesen. Die Resultate einer Proteomikanalyse unterstützten den proinflammatorischen Phänotyp von Omentin. SchlussfolgerungAufgrund der kontroversen Datenlage ist es momentan nicht klar, ob Omentin als Adipokin mit schützenden bzw. schädlichen Eigenschaften bezüglich der Entwicklung von adipositasassoziierten Erkrankungen im Menschen zu betrachten ist. Weitere Studien sind notwendig, um zu klären, ob Omentin zur Entwicklung neuer Therapien für diverse Krankheiten beitragen könnte. |
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