Laryngo-Rhino-Otol 2017; 96: 759-764
DOI: 10.1055/s-0043-119388
Das Verstehen von Sprache bei Hintergrundgeräuschen bereitet vielen älteren Menschen Probleme. In der klinischen Praxis wird diese Qualität des Hörvermögens durch Sprachtests im Störgeräusch untersucht. Die Studie HÖRSTAT setzte den Göttinger Satztest (GÖSA) im Störgeräusch zusätzlich zur Tonaudiometrie und einer Befragung bei einer Zufallsstichprobe aus der Allgemeinbevölkerung ein. Wie erwartet nahm der Anteil Schwerhörender ab ca. 60 Jahren stark zu. Bei Ausschluss sehr hoher Hörverluste waren im Alter von 60–85 Jahren jedoch 68 % von 553 Probanden nach dem WHO-Kriterium als normalhörend einzustufen. Von diesen erreichte im GÖSA allerdings nur jeder Dritte annähernd das Sprachverstehen im Störgeräusch junger Normalhörender. Die Selbsteinschätzung des Hörvermögens folgte dabei nur eingeschränkt der messbaren Verschlechterung. Ab einem Alter von ca. 70 Jahren wurden die eigenen Hör-Fähigkeiten eher über- und die Defizite unterschätzt.
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