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Πέμπτη 6 Ιουλίου 2017

Newtons Apfel & Co. – Zur Kategorisierung des Mythos in den Naturwissenschaften

Der Beitrag dient als Einleitung des Sammelbandes Mythen  – Helden  – Symbole. Legitimation, Selbst - und Fremdwahrnehmung in der Geschichte der Naturwissenschaften,  der Medizin und der Technik . Anhand einer Reihe bekannter und weniger bekannter Mythen der Naturwissenschaften wird eine erste Typologie der wissenschaftlichen Mythen skiziiert, welche im Verlauf des Bandes durch Fallbeispiele bereichert, auf Konsistenz überprüft wird. Im Beitrag wird vor allem nach der Entstehung und Funktion naturwissenschaftlicher Mythen gefragt und dabei dezidiert gegen ihre bloße Entlarvung als Mythen plädiert. Man postuliert, dass Mythen dekonstruiert werden können, ohne dass ihnen dabei ihre Existenzberechtigung zwangsläufig geleugnet werden muss. Ausgegangen von den Werken einiger Mythenforscher, wie Roland Barthes, Claude Lévi-Strauss und Hans Blumenberg, werden drei Typen von naturwissenschaftlichen Mythen herausgestellt: den Ursprungsmythos, welcher den Gegenstand der Naturwissenschaften, deren Ziele und gesamte Entwicklung prägen; den Gründungsmythos, der einzelne Paradigmen und Fachdisziplinen nicht zuletzt durch die Heroisierung bestimmter Wissenschaftler und ihre Vereinfachung auf bestimmte Merkmale legitimiert; schließlich den Referenzmythos, der von vielen Mythen aufgegriffen und transformiert wird, welcher am Beispiel des Newtonschen Apfelmythos illustriert wird. Vor allem bei letzterer Kategorie stellt sich die Frage, ob es mythenübergreifende Symbole und Elemente gäbe: Konstanten der mythischen Erzählungen in den Naturwissenschaften, welchen eine ähnliche Rolle zukäme, wie dem von Lévi-Strauss in den amerikanischen Mythen herausgestellten universellen Inzestverbot. Ferner wird auf drei Prozesse der Mythenbildung aufmerksam gemacht: die Rekonstruktion bzw. Konstruktion, die Reduktion bzw. Vereinfachung und die Transformation bzw. Wiederverwertung. Anhand dieser Begriffe und Prozesse wird letztendlich eine Definition des Mythos gegeben, wobei man den Terminus verstärkt von anderen Begriffen wie Metaphorik, Fiktion, Ideal, Utopie und Dystopie differenziert. Zum Schluss wird nach der Resonanz und Rezeption von Mythen gefragt. Wann kann ein Mythos als erfolgreich bezeichnet werden? Warum wird er überhaupt rezipiert? Welche sind dann die Beziehungen zwischen der „naturwissenschaftlich-logischen" Sprache und der mythische Sprache?

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