Dtsch med Wochenschr 2017; 142: e89-e94
DOI: 10.1055/s-0042-123528
Hintergrund Die chronische metabolische Azidose ist eine häufige Begleiterkrankung niereninsuffizienter Patienten, auch unter Hämodialysetherapie. Aktuelle Ergebnisse der DOPPS-Studie zeigen, dass hohe Bicarbonatkonzentrationen während der Dialyse mit einer erhöhten Mortalität der Patienten assoziiert sind. Vor diesem Hintergrund wurde die aktuelle Situation in deutschen Dialysezentren evaluiert: Inwiefern kommen Leitlinienempfehlungen in der täglichen Routine an und gilt dies auch für neue Studiendaten? Methoden Es wurde eine Umfrage unter 2096 deutschen Nephrologen durchgeführt, um mehr über das aktuelle Vorgehen bei der Therapie chronischer metabolischer Azidose zu erfahren. Es wurden 280 auswertbare Antworten erhalten und deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse Eine Blutgasanalyse wurde von 75 (27 %) der befragten Nephrologen wöchentlich durchgeführt, von 56 (20 %) monatlich, von 54 (19 %) alle drei Monate, von 14 (5 %) seltener oder nicht routinemäßig (8 [3 %]). Für den Zeitpunkt der Blutgasanalyse wurde in den meisten Fällen „vor der Dialyse" angegeben (232; 83 %). 57 (20 %) der Befragten gaben an, darüber hinaus routinemäßig eine Blutgasanalyse auch am Ende der Dialysesitzung durchzuführen, 9 (3 %) auch während der Dialysesitzung, 55 (20 %) zusätzlich „bei Bedarf". Orales Bicarbonat wird von 155 (66 %) der befragten Nephrologen bei Dialysebeginn abgesetzt. 62 von diesen (22 %) verwenden grundsätzlich kein orales Bicarbonat, 123 (44 %) setzen es zunächst ab und verordnen nur bei Bedarf neu. 94 (34 %) der Befragten behalten eine Behandlung mit oralem Bicarbonat bei und passen bei Bedarf die Dosierung an. Diskussion Es besteht vereinzelt Bedarf an Implementierung neuester Studienevidenz und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie chronischer metabolischer Azidose: Etwa ein Viertel der befragten Nephrologen führt eine Blutgasanalyse nur alle 3 Monate oder seltener durch, obwohl die KDIGO-Leitlinien eine monatliche Blutgasanalyse empfehlen. Auch erfolgt eine Überprüfung des Bicarbonatstatus nach der Dialyse nur selten. Sollten hierbei vermehrt alkalotische Episoden festgestellt werden, ist statt der Zufuhr von Bicarbonat über die Dialyse eine regelmäßige Therapie mit oralem, magensaftresistentem Bicarbonat eine gute Alternative.
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